Leseevent in der Fauststadt

Für alle, die gern (wieder) in einem nagelneuen „Werk“ von mir schmökern wollen:

Im November wird ein Büchlein von mir im emons Verlag erscheinen:

Demnächst erzähl ich natürlich mehr davon

Wortliebhaber*innen, die gerne meinen Stories lauschen oder mit mir plaudern wollen, brauchen allerdings nicht bis Herbst oder Winter warten.

Am Samstag, den dreizehnten Mai werde ich in Knittlingen erzählen und lesen. Im Gepäck hab ich „Garmischer Mordstage“ und noch so manch andere Geschichte. Ein unterhaltsamer Abend wird es garantiert werden.

Lesung

Daneben ist Knittlingen sowieso einen Besuch wert, weil ich mich natürlich umtun werde, was es mit dem Magier und Wunderheiler Johann Georg Faust auf sich hat. Der Bursch war ja die historische Vorlage für den Fauststoff und hat in Knittlingen das Licht der Welt erblickt. Ausgeblasen wurde ihm das Kerzlein nach sechzig abenteuerlichen Jahren, ganz standesgemäß, beim zu explosiven Versuch Gold zu fabrizieren. Ob den Alchemisten dabei der Teufel geholt hat, da blieben die Überlieferungen vage. Die einen sagen so…

Ich freu mich auf eine spannende Zeit in Knittlingen

Bis bald, kommts vorbei, wir sehen und hören uns

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Meinst Du das ernst?

Ich geb zu, ich hab das Zwinker Emoji lange unterschätzt. Mittlerweile bin ich überzeugt davon, nach der Beherrschung des Feuers und der Erfindung des Rades, kommen die gelben Racker bei den menschlichen Errungenschaften an dritter Stelle.

Wie viele Beziehungen in die Brüche gegangen wären oder sich Freundschaften zu erbitterten Feindschaften gewandelt hätten, ohne die Hilfe des zwinkernden Gesellen, lässt sich gar nicht beziffern.

Das scheint der digitalen Plauderei geschuldet. In der realen Welt funktioniert das nur begrenzt. Setzt du deinem aggressiven Kontrahenten in der Kneipe ein fröhliches Zwinkern entgegen, um schmerzhaften Körperkontakt zu vermeiden, wirst du wahrscheinlich auf diesem spaßigen Auge die nächsten Tage eher schlecht sehen.

Auch eine schleimige Zweideutigkeit macht ein Augenzukneifen nicht zur philosophischen Erkenntnis. Günstigenfalls kommt als Antwort das klassische Augenverdrehen – Emoji oder, als passgenauere reale Entgegnung, eine saftige Watschn ins Zwinkerface. Funktionieren tuts halt nur in verschriftlichter Form, das heißt, in kurzen, zackigen Botschaften.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob unser Ironieverständnis darunter gelitten hat, bequemlichkeitshalber immer ein erklärendes Zeichen serviert zu bekommen.

Seit dem Fertiggericht hat mutmaßlich das Vermögen abgenommen, sich selbst etwas zu brutzeln oder gar zu erjagen bzw. zu pflücken – vom Lieferdienst, der abgewogene Zutaten ins Haus bringt und dem Thermomix ganz zu schweigen.

Ohne Zwinkern muss es ernst zu nehmen sein, ohne Smiley ist es nicht lustig, ohne Wutgesicht kein amtlicher Ärger? Eventuell geht die Reise zurück zu den Höhlenmalereien. Der Kreis scheint sich zu schließen. You get what you see. Zwischen den Zeilen lesen – wozu? Da steht ja nix.

Literarisch oder auch beim gesprochenen Wort stellen sich da Fragen bzw. Missverständnisse in der Schlange an und warten bis sie drankommen. Schon die Dichter*innen der Antike formulierten, dass es verflixte Schwerstarbeit wäre, etwas Humoriges zu fabrizieren, ernst und traurig dagegen ginge immer. Und der ein oder die andere haben sich hinter Kerkerwänden wiedergefunden oder ihren Kopf verloren, weil die Herrschenden so gar keine Weisheit oder Verständnis für Sarkasmus aufbringen wollten. Ob die Zwinkerei geholfen hätte?

Ich hab mir überlegt, ob mein nächster Roman, an dem ich grad arbeite, nicht einen Aufkleber tragen sollte: „Kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.“ Das würde diesbezüglich allergische Menschen vorwarnen. Mir wurden zumindest seltsame Nebenwirkungen von Unpässlichkeit bis hin zum Schwindel kolportiert.

Ich stell mir das so vor, als würdest du dir ohne passende Brille einen 3D Film betrachten. Da hat das Vergnügen verständlicherweise ein veritables Loch, und der Handlung folgen zu wollen, ist vergebliche Liebesmühe.

Letztenendes nicht tragisch, es gibt ja genügend Lesestoff, gerade bei den Lexika und Enzyklopädien. Da kann man getrost darauf vertrauen, die meinen jede Zeile verdammt ernst.

Ach so: //Ironie off

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Unter grauen Riesen (Ehrwalder Nachlese)

Zu Füßen majestätischer Felsriesen habe ich aus „Garmischer Mordstage“ lesen dürfen. Und es war mir ein Vergnügen. Die Bücherei in Ehrwald hat mich eingeladen und ich bin sehr gern gekommen. Sympathisches Publikum, süffiger Wein, Tiroler Liedgut gab es vom Allerfeinsten und ein rundum gelungener Abend ist es gewesen. Dazu bin ich im mystisch anmutenden „Lärchenwald“ lustgewandelt und hab mich an ungebändigter Natur berauschen können. Eine angenehme Sache, weil du nach so einem Rausch von keinem Fetzenkater gekrallt wirst, sondern höchstens von a bisserl Wehmut angetatzt, wenn du die Rückreise antrittst. Alles mehr als gute Gründe, um dort wieder einmal vorbeizuschauen. (Das meint übrigens die Rundschau zur Ehrwalder Lesung: Garmischer Mordstage)

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Blümerant

Es gibt Momente im Autorendasein, da beschleicht dich der (hochmütige) Gedanke, ob du nicht mit der Schreiberei dazu beitragen solltest und könntest, die Welt ein wenig angenehmer zu machen. So wie sie grad daherkommt, mit all den Beulen und dem Rost, kommt sie kaum mehr durch den TüV.

Aber was angenehm für die einen ist, erscheint anderen als unnütze Plackerei.

Das zarte Blümchen hab ich mitten in München geknipst, weil ich es schätze, wenn die Natur sich widerständig zeigt und nicht nur der Berufsverkehr wächst und gedeiht. Die ein oder der andere sieht möglicherweise den Blick durchs Schallschutzfenster als Maximum an Lebensqualität. Alles eine Frage der Betrachtungsweise.

In einem Interview wurde ich vor einiger Zeit gefragt, welche Botschaft ich denn an meine Leser*innen vermitteln wollte. Fast hätte ich, wie einst Arnold der Barbar, mit einem „Stay hungry!“ geantwortet. Das Personal in meinen Geschichten ist ja durchaus schräg oder skurril unterwegs. Da gibt es Brüche, Verluste, Widersprüche, Grautöne und Schatten. Manchmal sind sie Narren, manchmal Helden, tappen in Fettnäpfchen oder wachsen über sich hinaus. Man kann sich an ihnen reiben, mit ihnen streiten, will sie packen und durchschütteln oder trösten und knuddeln. Weil ich das Glattgebügelte obskur und fad find und du es im realen Leben ohne Photoshop eh vergeblich suchen wirst, gerade wenn du dir den Blick für Zwischentöne bewahrst – finde ich.

Falls darin eine Botschaft verpackt sein mag, ist es wohl, dass ein einziger Augenblick oder ein Moment dir jederzeit dein Dasein auf links drehen kann, im Guten wie im Schlechten. Aber – Ernst und Tiefsinn beiseite gelegt – bin ich ein Geschichtenerzähler, der Freud am Unterhalten hat. Und falls der „Ernst“ manchmal durchscheint, für die Heiterkeit braucht es wohl – frei nach Shakespeare – mehr Verstand.

Als ich zwecks den „Garmischer Mordstagen“ durchs Werdenfelser Land strawanzt bin, haben mich die Wälder, Wiesen und Berge in den Bann gezogen. Die rostige Weltkugel hat noch blank gewienerte Stellen. Und den Fokus darauf zu richten und darüber nachzudenken, wie man damit gescheit umgehen kann, um es nicht zu verschmeißen, ist nicht das Verkehrteste, denk ich mir. Ernste Botschaft hin oder her. Aber solang ich noch Blumen in der Stadt find, vertrau ich (an nicht dystrophischen Tagen) drauf, dass noch was gehen könnt.

Weil ich Geschichten nicht nur aufschreiben, sondern auch gern erzählen mag, freu ich mich darauf am 20.10. in Ehrwald in Tirol, in der Bücherei zu lesen. Ein schöner Ort unter der Zugspitze. Es wird bestimmt ein unterhaltsamer und spannender Abend werden.

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Garmischer Krimispektakel

Wer darauf brennt einen literarisch-turbulenten Trip ins Werdenfelser Land zu unternehmen – et voila.

Alles, was dazu fehlt ist:

Mehr Infos

Ja, das städtische Leben und Treiben kann faszinieren, aber wenn Du Kraftorte suchst, Gegenden, um aufzutanken und durchzuschnaufen, kommt ein Park oder ein Biergarten arg schmalbrüstig daher gegen urgewaltige Gebirge, rauschende Wasserfälle und tiefgründige Seen.

Ich hab mich nach Garmisch-Partenkirchen aufgemacht und bin schreibenderweise eingetaucht ins beschauliche Oberländer Dasein.

Unbekannt und neu war das für mich nicht (das nur als kleiner autobiographischer Einsprengsel)

Und wer schon mal Zeilen von mir gelesen hat, kann sich ausmalen, dass meine Inspiration nicht nur aus „Idylle“ und „Tradition“ gespeist wird. Es darf schon ein bisserl mehr sein, kriminelle Energie ist überall zu Hause.

„Warum sollte das Verbrechen ausgerechnet um Garmisch-Partenkirchen einen Bogen schlagen? Vielleicht hat es nur Urlaub im wunderschönen Werdenfelser Land machen wollen? Ausspannen vom ständigen Totschlagen und Totgeschlagenwerden in der Großstadt. Wer könnte es ihm verübeln?“

Aus Garmischer Mordstage, Roland Krause, Emons Verlag 2022

Ab heut kann man „Garmischer Mordstage“ erwerben, bestellen, das Buch ins Osternest legen, (macht sich gut neben dem Hasen), es verschlingen, sich und andere damit überraschen oder einfach belohnen. Ganz nach Gusto – ich wünsche jedenfalls maximalen Spaß mit dem Roman.

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Maximal pathetisches Plädoyer für kleine Genüsse

Unlängst hat mich beim fußgängerischen Warten an der Ampel ein älterer Mann angesprochen: „Weißt du, alle meine Kinder haben zwei Beine. Die Enkelkinder auch.“

Ich hab ihn beglückwünscht, wir haben uns zugenickt und gingen unserer Wege. Warum ihm diese Botschaft mitteilenswert schien, werde ich nicht entschlüsseln können. Aber mein Hirn hat nach Interpretation gekramt und die Erkenntnis gefunden, dass nichts selbstverständlich ist und man die kleinen Glücksmomente begrüßen sollte. Ja, freilich, ich hör das gesamte Lesertum ächzen. Jetzt haut uns der Krause durchgenudeltes Kalenderblabla um die Ohren, von „der Freud an den kleinen Dingen“, statt dass er von seinem neuen Roman erzählt. Danke dafür.

Vielleicht ist dem Alten nur die Karre kaputt gegangen, oder aber er frickelt sich grad sein eigenes Gaga-Universum zusammen, you never know. Ein wenig Mysterium schadet nie.

Aber zu verschnaufen und über was „Freuenswertes“ zu sinnieren, scheint mir trotzdem nicht das Verkehrteste.
Ein beispielhafter „menschelnder“ Eindruck bleibt nicht aus, wenn man mit offenen Augen und Ohren umherstrolcht. In jedwedem Biergarten bekommst du, neben süffigem Kaltgetränk, das Gedankenmenü vom Nachbartisch gratis serviert, eine Variante von „den Leuten aufs Maul gschaut.“ Und wenns Bier gescheit fließt, brauchst du das Lippenlesen nicht beherrschen.

Kleine Auswahl gefällig: „Ich bin sicher, dass Jesus gelebt hat.“ – „Der Mohnkuchen hat sich in Bayern nicht wirklich durchgesetzt.“ – „Schwäne sind gar nicht monogam.“ – „Vegetarische Fischstäbchen schmecken wirklich wie Fisch.“

Alles diskussionswürdig. Den Kabeljau wird’s erleichtern, beim Mohnkuchen würd ich ein Fragezeichen setzen, und Monogamie ist bei jeglicher Daseinsform brüchiges Eis, es sei denn, Du fristest im Tierpark Dein zweisames Dasein.

Nein, nix um tief zu schürfen oder sich zu verfangen im existenziellen Netz (abgesehen von Jesus), und beruhigend ist das Unspektakuläre, so wie es ist, find ich.

Ein kühles Bier oder leckerer Mohnkuchen, ein fesselndes Buch, Sonne auf dem Bauch, ein monogamisch-körperlicher Event – da braucht man sich nichts scheißen um Kalenderweisheiten oder wie oft sich die Leute „carpe diem“ oder „lebe deinen Traum“ in die Haut stechen lassen. Sei es drum. Was am Ende rauskommt, ist ein Stückerl Genuss und a bisserl Gedankenlosigkeit zum Einpacken.

Freilich scheint der Planet es wieder und wieder darauf anzulegen, alles, was ihn behaust, im Genick zu packen und durchzubeuteln wie der Fuchs das paralysierte Karnickel. Beim Ausblick auf das traurige monströse Ganze könntest Du Dir die Fingernägel abknabbern, rot sehen, die Fäuste ballen und losdreschen – manche brauchen allerdings nur eine Massage gegen die Verspannung durch exzessives Schulterzucken (wobei ich eine gescheite Massage ja zu den kleinen Dingen zähle, die ganz großes Kino sein können).

© Roland Krause

Und falls Du Bücher schreibst oder dich sonst wie künstlerisch auslebst, kannst Du unversehens über die Frage stolpern: „wozu?“
Ich bin mir sicher, dass ich nicht, wie es Franz Kafka eingefordert hat, Romane schreibe, die wie eine Axt das Hirn spalten – lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen (mit messerscharfen Zeilen kenn ich mich aus).

Aber ob „Herr der Ringe“, „Conny auf dem Reiterhof“ oder „Die Blechtrommel“, ob Ravel, Stubenmusi oder Metallica, da maß ich mir kein Urteil an, denn wenn es einen Klebstoff gibt, der die Leut verbinden kann, besteht der aus dem, was man unter Kultur subsumieren mag.
Falls wer anmerkt, ich hätte heut wohl meinen naiven Tag, das geht okay – aber das Singen, Tanzen, Zeichnen und Geschichten erzählen findest Du rund um den Globus, und ich bin verdammt froh darüber, dass das nicht auszulöschen sein wird, weil es uns ausmacht, uns berührt und heilsam ist. Ganz einfach. Und tatsächlich feier ich all die Leut, die sich zusammen in das Abenteuer stürzen und sich von Klängen, Bildern und Wörterkunst einfangen lassen, egal ob sie von ihnen fabriziert oder genossen werden. Und das Menschliche braucht oft gar nicht so großspurig daherkommen, denk ich mal. Manchmal reicht vielleicht ein Lied, eine Streichelei oder ein gutes Mohnkuchenrezept für einen entspannten Moment.

Von meinem nagelneuen Roman „Garmischer Mordstage“ werde ich das nächste Mal erzählen, wer allerdings gern rezensiert und / oder in die Welt hinaus bloggt, kann mich oder den Verlag gern anschreiben, wenn er schon jetzt ein Roland Krause Werk haben will. Würd mich richtig freuen.

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Auf ein hirnhaftes neues Jahr!

Welche fundamentalen Gedanken formulierst du am Jahresanfang, Krause?
Ach was – das mit den Gedanken ist relativ. Relativ einfach.
Unlängst habe ich über die Entwicklung von Minigehirnen gelesen, der heißeste Shit in der Forschung. Weltweit plantschen die in den Petrischalen. Zum Beispiel sollen sie mittels Neuronen samt elektrischen Impulsen und „frag mich nicht“ in der Lage sein, am Computer „Pong“ zu spielen. Sapperlott. Ich vermute, die Hälfte der mit Hirnen gängiger Größe ausgestatteten Homo Sapiens wird aus diversen Gründen nie in der Lage sein, Pong zu spielen. Von daher Respekt allen Beteiligten.


Natürlich dient die Neuronen-Hexerei der wissenschaftlichen Erforschung hirnorganischer Prozesse. Wobei – ich bin mir nicht sicher, ob pure, unverfälschte Gripsmasse die Menschheit irgendwann mal entscheidend vorangebracht hätte. Meist waren da Sex, Drogen, Verdauungsprobleme oder Hormonüberschuß mit im Spiel.
Aber bei dem ganzen Bohei um künstliche Intelligenz, die Minibrains eröffnen spannende Möglichkeiten. Nimm Gustav Meyrinks „Golem“ oder das Leidener Männlein von Walther Moers, vielleicht wäre das zukunftsweisend. Helferlein ala Minions sind ja schon seit uralter Zeit eine Menschheitsfantasie. Denk nur an all die Sagen über Wichtel und Heinzelmännchen.
Klar gibts Menschen, bei denen jede neue App eine Climax hervorruft, und die Algorithmen entscheiden lassen, wer unter ihre Bettdecke schlüpfen darf.
Aber genau betrachtet wären viele Leut wahrscheinlich damit zufrieden, störungsfrei kommunizieren zu können (ohne dass ein Scheißakku querschießt), wenn jemand ihnen die Wäsche machte und die Wohnung ordentlich rausfeudelt. DAS würde das Leben – und das Gewissen – erleichtern. Und danach zur Entspannung gemeinsam eine Runde Pong.

Vom Blick weit in die Zukunft mal aprupt herangezoomt:

Im April wird mein neuer Roman erscheinen:

Demnächst werd ich mehr davon berichten. Bis dato nur soviel: Ich lehn mich aus dem Fenster und behaupte, der oder die geneigte Leser*in wird höllisches Vergnügen daran haben, zumindest war das Schreiben ein maximaler Spaß. Und zum laut Weitersagen (Achtung Werbung): „Vorbestellen kann man das Buch bereits!“
Mein Dank gilt dabei dem Emons Verlag, der „dem Krause“ die Möglichkeit gegeben hat einen vogelwilden, gegen den Strich gebürsteten Roman wie „ein abgezockter Sauhund“ unter die Leute zu bringen, und mir Vertrauen schenkt. Nix, was selbstverständlich ist, in schrägen Zeiten, in denen alles Kulturelle am Stock geht.


Womit ich beinahe in der Gegenwart angekommen bin:
Was mich tierisch gefreut hat, war die positive Resonanz und Vibrations der Leut, die sich an meinen Büchern begeistern, und ich wünsch Allen und jedem Wesen von Herzen, dass es im neuen Jahr den Oxytocinspiegel hoch halten kann – kuscheln halt. Bester Vorsatz ever. Weil – letzten Endes ist etwas Lebendiges allerweil prickelnder als eine App, egal wieviel das Hirnstüberl hergibt…

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Im Zeichen des Kasperls (Stories für Kids)

Es gibt nicht wenige Leut die feuern justamente aus allen social media Rohren. Davor hab ich großen Respekt, wenn Knall&Rauch dem Homo Sapiens zur erweiterten Erleuchtung respektive dem Entertainment dienen mögen. Beinahe besser wie nix.

© Roland Krause


Mir hockt ja konstant die Selbstreflexion auf der Schulter, gleich einem Poltergeist, umkrallt mit knochigen Klauen meinen Nacken und knurrt mir die Frage ins Ohr: „Braucht es gerade von dir auch noch ein gepimptes Verbal-Selfie?“
Okay – was ich mitteilen möcht, kann man in meinen Stories lesen, wenn man mag. Alljenen die 2020 das Couching (oder jeden anderen komoden Platz) genützt haben, um eins meiner Werke zu verschlingen, ein herzliches „Merci beaucoup!“

Als Allzeitmotto fürs Jahr, auch wenn es schon ein paar Tage alt ist – ob maskiert oder nicht – gilt eh wie immer: Mal bist du Hero in deinem Kino, mal der Narr, Hauptsache es hält sich die Waage.
Und um bei der Neujahrs-Floskelei so richtig mitzumischen: „Hinten kackt die Ente.“
So wünsch ich fürs angebrochene Jahr, dass sie am Ende desselben, für euch einen gülden-glänzenden, extragroßen Haufen an aufregenden, prickelnden Begegnungen und erfolgreich bestandenen Abenteuern gesetzt hat.

Und weil reale Performance gerade nur als schicke Fantasie erscheint, ich aber meine Lesemanie füttern will, hab ich auf Soundcloud drei Stories eingestellt. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich sie aufgeschrieben habe, aber ich dachte mir – das wär jetzt schickes Timing, sie zu erzählen. Gedacht für zarte Kinderohren. Es sind altbekannte Märchenfiguren dabei, allerdings sind es keine altbekannten Abenteuer. Spannende, niegelnagelneue Geschichten für langweilige Momente, nachdem nicht einmal mehr das Kasperle sich in seinem Theater austoben darf. Für Kasper- und Kindereien schauts ja gerade mau&mager aus. Hier die Links:

Der Wildschweinkrieg

Der gruselige Gruselalp

Der König im Blumentopf

Viel Spaß damit! Ich vertrau darauf, dass es in absehbarer Zeit wieder Sahne aufs Törtchen gibt, das heißt live & leibhaftiges Geschichtenerzählen mit allem Tralala und gefüllten Weingläsern.

In diesem Sinne: Hypt, feiert und gönnt euch Kultur, wo immer ihr ein Tröpfchen davon auswringen könnt, gegen den Durst nach Staunen und Erleben, inmitten dieser bröckelnden Unzeitruinen! (ja, ich hab mir einen kräftigen Schluck aus der Pathos-Pulle gegönnt)

Ich wünsch allen Wesen ein fulminantes 2021!

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Der ungeschminkte Sauhund

Die Werbetrommel war ja einstmals berüchtigtes Schlaginstrument, wenn es galt Landsknechte zum uniformierten Totentanz zu animieren. Dass ich sie rühre, hat natürlich einen weniger martialischen Grund – und heut scheint mir ein guter Tag dafür. So gut wie jeder andere.

Der Autor (Quelle)

Aber – weil bei jeder meiner Neuerscheinungen das Mantra auftaucht, über den Krause erfährt man zu wenig, fang ich diesmal ganz persönlich, quasi intim, an.
(Wobei in meinem Schädel die Frage herumgeistert, in welcher Korrelation zum Beispiel mein Beziehungsstatus, Lieblingsessen oder Haustierbestand zu meinen Büchern stehen mag.)

Um mehr von, und über mich zu wissen, böte sich – ganz oldschool – eine Unterhaltung an. Ich bemühe mich sogar Emails nicht zu sehr zu vernachlässigen.

Sei es drum. Es ist der Moment gekommen, eine Prise entblößten Lebens in den Blog zu streuen:
Gestern, früh des Morgens spazierte ich an der Isar entlang, ließ meinen Blick über den Strom gleiten und hatte gleich die Zeile eines Kofelgschroa Songs im Kopf:

„Koana braucht dafür was doa, abwärts gehts von ganz aloa.“

Aktuell beschleicht mich das Gefühl, das gilt nicht nur fürs Flusswasser, sondern geht als Partymotto für den globalen Ringelpiez durch.

Nach der erquickenden Wanderung hat es mich in die Innenstadt verschlagen, zwecks Büchererwerb. (Titel verrat ich nicht – wird ein Wein8sgeschenk)
Für München City ist es, glaub ich, mittlerweile so geplant, dass du nicht einmal mehr dich selbst treffen darfst, es sei denn du hältst ausreichend Abstand – deshalb rasieren sich vielleicht immer weniger.

Aber – bei all der schicken und schicklichen Maskerade – es war mir ein Fest, zu bemerken, dass es Buchhandlungen gibt, in denen der abgezockte Sauhund mit einer persönlichen Händler-Empfehlung versehen wurde. Yes!
Und firstclass fand ich beispielsweise auch die Buchbesprechung des Bayrischen Rundfunks à la „Samson unchainend“. Eine kleine Auswahl der Rezensionen zum Sauhund gibts hier zu konsumieren:

querblattLiteraturkritikWas liest duIn MünchenNZ-online

Was mir gewaltig die Laune verhagelt ist der Umstand, dass ich nicht lesenderweise unter die Leut kommen kann. Das ist so verdammt schade – und dass ich es nachholen werde, steht außer Frage. Weil das etwas ist, dass mir und bis dato auch den Zuhörer*innen jede Menge Spaß verschafft hat. Wenn du die Geschichte nicht erzählen kannst, ist das nur das halbe Vergnügen.
Es ist natürlich nur ein Gimmick, aber wer ein paar Minuten meiner lesenden Stimme lauschen mag, dem sei folgender Youtube-Film empfohlen:

Roland Krause liest aus „Ein abgezockter Sauhund


So, um die Homestory abzurunden, gerade wandern meine Finger über die Tastatur eines betagten Apple Powerbooks – ich glaub aus der Jahrhundertwende – weil ich alle „Roh-Skripte“ auf diesem Teil entwerfe. Die Haptik der Tastatur ist unschlagbar. Da fühlt sich das Er-tasten perfekt an. Nicht, dass ich neue Technik anfeinde, aber wieso, zum Teufel, kriegen die heutzutage nix mehr fingerschmeichelnd hin?

Mit dieser, im Kern philosophischen Frage schließ ich die Werbeeinblendung – oder blende mich aus? Lesehungrige dürfen es gern als Motivationshilfe betrachten einen Buchladen heimzusuchen und als Inspiration, respektive Erleuchtungsquelle, beim Schlängeln durch die mäandernden Buchreihen.

(Ach ja – und das Bild ist ein „avatarisches“ topaktuelles Selbstporträt)

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Kriminelles Buchspektakel

„Es eröffnet sich zu dieser unserer Zeit, von welcher man glaubt, dass es die letzte sei“ (ich hab mir von Grimmelshausens „Simplicissimus „den Anfang ausgeborgt)
– dass die Leut mit Amusement und Entertainment ihr Dasein würzen sollten.

Soviel zum Einstieg und als Hinleitung zu meinem neuen Kriminalroman, der gerade aktuell im Emons Verlag erscheint. Hier ist er: (Klick aufs Bild für mehr)

978-3-7408-0947-8_3D_jpg.jpgWer mallorquinischem Roulette, Maskenball im Discounter, Stubenfliegen-watching und all dem hyperventilierenden Onlinespektakulum trotzt und ein Buch vorzieht, sollte in die Vollen gehen. Gerade werden unbändig viele spannende und mitreißende Romane veröffentlicht, und die Buchhändler/Innen haben die Arme und Tore weit auf und freuen sich darauf, die Literaturhungrigen zu verköstigen.

Für alle, deren Lesefutter spektakulär, schräg und zynisch gewürzt sein soll, könnte „Ein abgezockter Sauhund“ als Menue passen. Ein guter Roter dazu – et voila.
Veranstaltungen sind ja im Moment seltener als Alba-Trüffel,
wann und wo der Krause mit seinen Geschichten anzutreffen sein wird, schreib ich (hoffentlich) demnächst. Falls jemand eine Terrasse, mindestens zehn sympathische Menschen und einen passablen Rotwein aufweisen kann, komm ich gern lesenderweise vorbei. Bleibt festzustellen, das diese Kasperlzeiten zumindest keine Langeweile aufkommen lassen – auf die eine, andere oder leise Weise.
Bleibts gsund!

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