In früherer Zeit bist du mit der Sonne aufgestanden, hast den Speer gewetzt, dem Gspusi einen Schmatz aufgedrückt und ab dafür:
Dein Frühstück war längst auf den Beinen, das hast du erst hetzen und abstechen müssen.
Kühlschrank und Kaffeemaschine sind diesbezüglich für den Tagesbeginn essentielle Erungenschaften der Zivilisation.
Trotzdem kann man sich heutzutage kein Stückerl Zeit rauschneiden und aufheben, sollte man es brauchen. Die Minuten verinnen zwischen den Fingern. Genau so gut könntest du versuchen deinen Morgenkaffee aus den hohlen Händen zu schlürfen.
Schon als die Leute angefangen haben, mittels der Elemente die Zeit zu messen, hat die Hatz ihren Anfang genommen.
Ich kenn jetzt niemanden persönlich, der partout eine Atomuhr bräuchte, erfunden hat man sie trotzdem. Dass du etwas notwendig benötigst, dich danach verzehrst, wird dir eh erst hinterher eingeredet. Gebaut wirds zuerst.
Jetzt kennen wir sogar die Unterhosen der Zeit.
Und wenn du zuschaust, wie die Millisekunden sich verdrücken wollen, willst du die gefälligst arbeiten sehen. Als Verschwender will sich keiner beschimpfen lassen.
Selbst wenn man seinen Zeitgenossen selbige stiehlt, hat man erfahrungsgemäß nicht eine Sekunde mehr in der Tasche.
Der kleine Exkurs, der ungefähr zwanzig Sekunden Lesezeit benötigt, dient natürlich nur einem Zweck:
Die Klärung der Frage: Womit verbringt der Schreibende seine Stunden.
Nein, nicht mit Absinth- Absencen.
Wobei die Criminale-Lesung in der Schnapsbrennerei unglaublich Spaß gemacht hat. Das Angenehme mit dem Nützlichen und dem Anregenden zu verbinden, ist großes Kino.
Vielen Dank demVeranstalter, den Mitlesenden und dem genialem Publikum!
Ansonsten ist es der Hauptkommissar Sandner, der jede Minute einfordert. Seinen dritten Fall will er gelöst haben. Möglichst spektakulär. Im Spätherbst wir der erscheinen.
Was die Zeit inzwischen anfängt, während ich Wörter und Sätze zähm, bis man sie kraulen kann, – das ist ganz ihr überlassen. Die muss sich um sich selbst kümmern.
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