Wenn du ein Romanautor bist, musst du ein Fuchs sein, ein schlauer, gewiefter.
Den die Schlingen sind schon ausgelegt und ruckzuck bist du aufgekragelt.
An jenem denkwürdigen Tag, wenn dein Buch (dein Baby) beim Buchhändler liegt, geht die Sonne am Morgen genauso auf, wie an jedem anderen Tag. Das ignorante Stück will kein bisschen heller strahlen. Und weder Maya – Kalender noch Nostradamus haben sich um den Tag geschehrt oder die Menschheit angemessen darauf vorbereitet.
Und plötzlich füllt sich dir der Schädel, wie mit heißem Teer – Verkaufszahlen, Rankings und Klicks, Buchbesprechungen und Pipapo, alles könnt allerweil besser, schneller, anders und weiß der Kuckuck sein. Und nix daneben scheint Platz haben zu dürfen – alles reserviert. Sogar der depperte Neid will mitmischen – zum Beispiel auf das Bücherl, dass du nach zehn Seiten weggehauen hast, weil es für dich ein grandioser Schund ist. Aber das verkauft sich wie Zahnpasta – scheinbar eine zwangsläufige Notwendigkeit halt.
Jetzt gehts ums Fell.
Und wie ist es mit dem Geschichten erzählen?
Deswegen schreib ich ja, weil das grandios ist – ich es nicht anders kann und will – und – wenn einer (eine) meint, das war eine packende Geschichte vom Krause, dann ist das allerweil ein Scheit für mein Feuer.
Und für mich und die eine (den einen) kann ich erzählen, da ist kein Raum im Schädel für fünfhunderttausend, sonst würd mich die Gier umtreiben und der Spass sich derweil ein anderes, gemütlicheres Platzerl suchen.
Weil – vielleicht bin ich nur ein Geschichtenerzähler, in anderen Zeiten hättest du mich vielleicht am Marktplatz finden können, mit einem wackligen Klapphocker unterm Hintern.
Und das ist das Faszinierende dran – aber hackeln muss ich, um ein Fuchs zu bleiben, weil es verlockend ist, der Köder ist ein fetter Bissen – und wenn der Magen knurrt, kriegst du schon mal unbändig Lust einfach zuzupacken.
Wem das jetzt zu pathetisch daherkommt – nur zur Beruhigung: korrumpierbar bin ich allemal 😉
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Meta
Na, mein lieber Herr Krause,
bei so vielen Vorschußlorbeeren, da kann es ja gar nicht anders sein, als dass dein Feuer allzeit lichterloh brennt! 🙂
Liebe Grüße aus Hamburg von Schnack. 😉